bigger 1900
1900
1600
1440
1280
1160
1024
940
850
767
600
480
360
320
portrait ipad
landscape ipad

Voland & Quist

Polaritäten vereint

Voland, der Teufel aus dem russischen Roman „Der Meister und Margarita“, und Quinten Quist aus Harry Mulischs „Die Entdeckung des Himmels“ standen als gegensätzliche Romanfiguren Pate für den Namen des Verlags: Voland & Quist wurde aus der Idee heraus gegründet, dass das Spiel mit Polaritäten Stimmen hervorbringt, die man unter Hunderten wiedererkennt: kraftvoll, ungewöhnlich, experimentell.

Im Taxi weint es sich besser
als in der Straßenbahn

Die erste Aufgabe im Bereich Strategie für Studio VEH war die grundlegende Neustrukturierung aller Editionen und Publikationen, die Voland & Quist im Laufe der Jahre hervorgebracht hat, um dem Verlag ein weiteres, strukturiertes Wachsen zu ermöglichen.
Als Lösung entwickelte das Team von Studio VEH ein Dachmarkensystem, das alle bestehenden und zukünftigen Publikationen des Verlags in gleichberechtigten Subkategorien beheimaten kann. Dieses Markensystem besteht aus VQ als klare Dachmarke für die allgemeine Markenkommunikation und VQSONAR, VQAZUR, VQJUNG, VQVELO und VQTAXI als Submarken:

VQSONAR umfasst Erstübersetzungen aus der jüngeren Literaturszene Süd-, Ost- und Mitteleuropas.

VQAZUR versammelt die Auswahl der früheren Edition AZUR.

VQJUNG — der Name verrät es bereits — ist das Label für das jüngere Publikum mit mehrbändigen Bilderbüchern, von denen einige bereits als Klassiker gelten.

VQVELO beherbergt alle Publikationen unter dem Motto „Nothing compares to the simple joy of riding a bicycle.“ (John F. Kennedy), wie beispielsweise Kalender und Graphic Novels.

Für VQTAXI war Marcel Reich-Ranickis Aussage „Es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in einer Straßenbahn“ namensgebend.

Das hauseigene Künstlermanagement, das Veranstaltungen und Projekte von literaturaffinen Künstlern betreut und bucht, heißt jetzt VQPlus.

Ein starkes Ganzes

Wie aber kann es gelingen, all diese unterschiedlichen Persönlichkeiten zu einem kraftvollen Ganzen zu vereinen und gleichzeitig eine weltoffene Haltung zum Ausdruck zu bringen?

Indem man die Bedeutung der Symbolik und die ihr innewohnende Verspieltheit in der neuen Identität vereint, was zudem eine Alleinstellung im Marktumfeld darstellt.

Die Verschmelzung der Firmeninitialen V und Q zu einem ikonischen, visuell auffälligen und einprägsamen, aber dennoch einfachen Symbol zelebriert das eigensinnige Erbe des Verlags mit all seinen Polaritäten und Dualitäten — Gut und Böse, Ordnung und Chaos, Schicksal und freier Wille — und schlägt gleichzeitig ein neues, erwachseneres Kapitel mit einer klaren Markenbotschaft auf.

Der Teufel steckt im Detail

Die Entwicklung eines markanten Markenzeichens erfordert mehrere Runden typografischer Detailarbeit: Zunächst wurde eine Schriftart mit eckigem Q-Stamm, abgeflachtem Q-Stamm und unten ausgerichtetem, abgeflachtem Q-Stamm getestet. Zum Vergleich wurde eine andere, geometrischere Schrift getestet, bei der die Breite des V mit dem Q-Stamm übereinstimmt und dazu parallel ausgerichtet ist.

Nach mehreren Runden Feinarbeit an Zeilenhöhe, Abständen zwischen den Buchstaben und der Ausrichtung der Diagonalen von V und Q stand das Markensystem aus Dachmarke und Submarken:

Um die Kernwerte der Marke zum Ausdruck zu bringen — zeitgemäß, phantasievoll, divers und sich ständig weiterentwickelnd — und um die unkonventionelle Haltung von Voland & Quist mit all ihren Facetten zu kommunizieren, wurde eine breite Palette von Markenfarben geschaffen, die so mutig und unkonventionell ist wie der Verlag selbst.

Um die einzigartige und facettenreiche Persönlichkeit des Verlags noch stärker zu betonen, wählte Studio VEH die Schriftart Mint Grotesk für die visuelle Identität. Es handelt sich um eine Grotesk-Schrift mit einem eigenständigen, fast exzentrischen Charakter, die mit ihren vielen Schriftschnitten die Persönlichkeit der Markenidentität perfekt unterstreicht.

In der zweiten Phase des Projektes wurde basierend auf der abwechslungsreichen Farbpalette und dem Schriftbild der Schrift Mint Grotesk die komplette visuelle Identität entwickelt.

In Vorbereitung auf den Launch der neuen Identität auf der Leipziger Buchmesse 2023 gestaltete Studio VEH verschiedene Kommunikationsmedien wie Visitenkarten, Taschen, Rollups, die gedruckte Vorschau für den Herbst 2023, Emaille-Pins und Elemente für den Messestand. Um den neuen Auftritt auf der Leipziger Buchmesse — dem „place to be“ für die Zielgruppe von VQ — anzukündigen und entsprechen zu zelebrieren, wurde kurzerhand die komplette Titelseite des Börsenblatts gebucht, welches das wichtigste und reichweitenstärkste Magazin für Buchhandel und Verlage in Deutschland ist.

Credits

Strategie: Franziska Veh
Creative Direction: Franziska Veh
Design: Aditi Kapur
Motion Design: Lind Haugaard
Portfoliofotografie: Aditi Kapur